Bei der Kastration der Hündin werden sowohl die Ovarien (Eierstöcke) als auch der Uterus (Gebärmutter) entfernt.

Es gibt viele Diskussionen und verschiedenste Meinungen zu dem Thema, ob und vorallem wann eine Hündin kastriert werden sollte.

Durch die Kastration werden unerwünschte Läufigkeiten und ungewollte Trächtigkeiten verhindert.

Weitaus wichtiger sind jedoch medizinische Gründe, die für eine Kastration sprechen. Unkastrierte Hündinnen haben ein deutlich höheres Risiko, an Mammatumoren (Tumoren der Gesäugeleiste) zu erkranken als kastrierte Hündinnen.

Dabei spielt aber vorallem der Zeitpunkt der Kastration eine entscheidende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine vor der ersten Läufigkeit kastrierte Hündin Mammatumore entwickelt, liegt bei nur 0,5%. Dagegen erhöht sich das Risiko auf immerhin 8% bei einer Kastration zwischen der ersten und der zweiten Läufigkeit. Eine Kastration nach der zweiten Läufigkeit kann das Risiko für Gesäugeleistentumore nicht mehr beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit, an Gesäugeleistentumoren zu erkranken, liegt  bei unkastrierten Hündinnen und bei nach der zweiten Läufigkeit kastrierten Hündinnen bei immerhin 25%, d.h. statistisch erkrankt jede vierte Hündin!

Es gibt jedoch noch weitere medizinische Indikationen für die Kastration. Mit steigenden Alter und zunehmender Anzahl an Läufigkeiten steigt das Risiko für Eierstockszysten, Entzündungen der Gebärmutter (Endometritis – weitere Infos) oder sogar Gebärmuttervereiterungen (Pyometra – weitere Infos). Diese können sogar tödlich verlaufen.

Weiterhin kann durch die Kastration verhindert werden, dass die Hündin eine hormonell bedingte Form des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit – weitere Infos) entwickelt.

Natürlich gibt es auch Risiken und Nachteile, die durch eine Kastration entstehen können und auf die unbedingt hingewiesen werden sollte. Harninkontinenz (Harntröpfeln) ist ein mögliches Problem, das durch die Kastration entstehen kann. Die Ursache dafür ist eine erworbene Verschlussunfähigkeit der Harnröhre. Jedoch lässt sich die durch die Kastration erworbene Harninkontinenz mit geeigneten Medikamenten meist sehr gut behandeln.

Ein weiterer Nachteil ist die Gewichtszunahme, zu der viele Hündinnen nach der Kastration neigen. Durch die Kastration sinkt der tägliche Energiebedarf immerhin um 30%, d.h. um einer Gewichtszunahme vorzubeugen, muss die tägliche Futterration um ein Drittel reduziert werden. Jedoch hat auch bezüglich der Gewichtszunahme eine frühe Kastration einen positiven Effekt.

In unseren 2 OPs führen wir Kastrationen regelmäßig und routiniert durch, Termine sind kurzfristig realisierbar.